IHS Arbeitsschutz-Akademie

SiGe-Koordinator für Baustellen werden

SiGe-Koordinator

Ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator, abgekürzt SiGe-Koordinator, kommt allgemein auf Baustellen zum Einsatz, wenn die Rechtslage dies erforderlich macht. Denn in der Baustellenverordnung (BaustellV) ist präzise aufgeführt, welche Projekte einen SiGe-Plan benötigen. Die Bestimmungen hierfür reguliert die Baustellenverordnung seit dem Jahr 1998. Je nach Umfang und Komplexität des baulichen Vorhabens ist ein oder gleich mehrere SiGe-Koordinatoren gefragt. Dieser Ratgeber bringt Ihnen einen umfassenden Überblick über das Thema Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator auf Baustellen. Dabei geht es um die konkreten Voraussetzungen zur Teilnahme am Seminar, die Inhalte sowie die relevanten Zielgruppen und die Aufgaben eines Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinators in seiner oder ihrer täglichen Arbeit vor Ort. Wenn Sie SiGe-Koordinator werden wollen, dann erhalten Sie hier eine transparente Übersicht rund um das Thema SiGeKo.

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SiGe-Koordinator: konkrete Aufgaben

Wer benötigt einen SiGeKo? Jede Baumaßnahme beziehungsweise jede Baustelle bedarf den SiGe-Koordinator unter einer Voraussetzung. Der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator wird erforderlich, wenn mehrere Arbeitgeber oder Unternehmen an einem Bauprojekt beteiligt sind. Denn der SiGe-Koordinator ist integraler Bestandteil der Planung und Ausführung. Je komplexer ein Bauprojekt ist, desto wichtiger wird das Sicherheitskonzept. Beispielsweise hat der SiGeKo die Pflicht, Baustellen mit mehr als 20 Beschäftigten und einem Zeitraum von mehr als 30 Arbeitstagen früh genug bei den Behörden zu melden. Hier übernimmt der SiGe-Koordinator die Vorankündigung. Die Einarbeitung in ein Projekt ermöglicht es dem SiGe-Koordinator, Gefahren und Risiken früh abzuschätzen. Der weitsichtige, geschulte Blick durch den SiGeKo dient als Unfallprophylaxe. Die wichtigsten Bestandteile eines Bauvorhabens sind vor allem die Mitarbeiter. Diese setzen sich stets einem Risiko und mitunter einem hohen Gefahrenpotential aus. Der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator hat die Aufgabe, die unversehrte Gesundheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Der SiGeKo ermittelt, welche konkreten Einflüsse die erfolgreiche Fortführung des Bauvorhabens gefährden könnte.

Allerdings liegt das Gefahrenpotential nicht nur auf dem Gelände des Bauvorhabens. Die interne Sicherheit geht direkt mit der äußeren Sicherheit einher. So muss der SiGe-Koordinator das Baugrundstück von der Umgebung klar abgrenzen. Die konkreten Handlungsschritte hängen im direkten Maße von den spezifischen Erfordernissen vor Ort ab. Baustellenzäune in unterschiedlichen Ausführungen garantieren eine situativ angemessene Herstellung der Sicherheit. Solche Entscheidungen überwacht der SiGeKo. Er spricht sich für konkrete Umsetzungen der Baustelleneinrichtung aus. Auf Veränderungen im Fortschritt des Bauvorhabens reagiert er dynamisch. Eine Aktualisierung des Plans gehört zu den wichtigen Facetten der täglichen Arbeit. Der Koordinator stellt die erstellen Konzepte stets auf den Prüfstand.

Der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator beruft sich hierbei nicht nur auf seinen Menschenverstand, um Gefahren und Handlungen zu begründen. Zur Seite steht ihm ein klares Regelwerk. Die Regeln zum Arbeitsschutz auf Baustellen (RAB) ist der Goldstandard bei der Bewertung von Sicherheitskonzepten und der ständige Begleiter für den SiGeKo. Der SiGe-Koordinator ist horizontal vernetzt. Er agiert als Mittler zwischen den einzelnen Unternehmen, um einen sicherheitskonformen Arbeitsalltag zu erzielen. Sicherheitsbesprechungen und -begehungen stehen ebenso auf der Tagesordnung, damit die Regeln zum Arbeitsschutz eingehalten werden. Hierbei übernimmt der Koordinator das Ruder und moderiert die Sitzungen, damit Veränderungen gemäß den Verordnungen geschehen.

Ebenso hat der Koordinator dafür Sorge zu leisten, dass die Handwerker sich an die gesetzlichen Vorschriften halten. Auf diese Weise bleibt der Koordinator Dreh- und Angelpunkt in sicherheitsrelevanten Fragen und Umsetzungen, weil er horizontal und vertikal in der Baustellenhierarchie verknüpft ist. Der SiGeKo ist unentbehrlicher Bestandteil in der Planungsphase. Durch die proaktive Herangehensweise an das Bauvorhaben behält der SiGe-Koordinator einen genauen Überblick über die einzelnen Schritte. Mit anderen Worten begleitet der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator das Projekt fortwährend. Das Wirkungsfeld sieht die Beobachtung zur Einhaltung der im Plan festgelegten Vorgaben vor.

Der Koordinator besitzt einen gestalterischen Handlungsspielraum innerhalb seiner Beauftragung. Die Einweisung der Mitarbeiter kann er beispielsweise durch regelmäßige Schulungen vornehmen. Alternativ oder ergänzend bringt er thematisch passende Infomaterialien an. So steigt die Einhaltung der Sicherheit vor Ort. Bauarbeiter achten so verstärkt gegenseitig auf die Einhaltung der Schutzverordnungen. Die Befugnisse des Koordinators sind streng geregelt. In der Regel werden diese im Vorfeld klar kommuniziert. In erster Linie gibt er Verstöße an die ausführenden Bauherren weiter. Diese entscheiden über die Konsequenzen. Will sich ein Bauherr reichlich Verwaltungsaufwand sparen, dann kann er dem Koordinator mehr Befugnisse übertragen. Dennoch stellt das den Bauherren nicht von der Einhaltung der Verordnungen frei.

Zulassung zum Zertifikat für den SiGeKo: Die Möglichkeit, ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator zu werden, setzt vier Kriterien voraus. Erst einmal muss der angehende SiGe-Koordinator eine baufachliche Kenntnis bestehen, weil es sich um ein fachspezifisches Seminar handelt. Neben der theoretischen Ausbildung bedarf es einer einschlägigen Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren. Zudem sind fachliche Kenntnisse im Arbeitsschutz wichtig, die in Kombination mit koordinatorischen Kenntnissen die vier Kriterien erfüllen. Die Zulassung zum Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator bedarf also der richtigen Basis, um als SiGeKo in Sachen Arbeitsschutz und Baustelleverordnung theoretisch und praktisch versiert zu sein.

Teilnahme am Seminar

Die Inhalte des Seminars für einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator sind vor allem praxisorientiert. Denn das spätere Wissen, das der SiGeKo erhält, ist Eins-zu-eins in den Alltag auf der Baustelle übertragbar. Das grundlegende Wissen über Sicherheit und Gesundheitsschutz wird aufgefrischt. Nach der erfolgreichen Ablegung des Zertifikats hat der SiGe-Koordinator auf dem neusten Stand stehende Lerninhalte verinnerlicht. Ein Studium der Inhalte befähigt den SiGe-Koordinator zu einer Verbesserung der Qualität in den Bereichen Planung, Überwachung und Objektabwicklung. Ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator erschließt mit dem Teilnehmen neue Felder, in denen er sich als SiGeKo betätigen können. In besonderem Maße profitieren Fachleute aus dem Baubereich, die über eine mehrjährige Praxis in den Planungs- und Ausführungsphasen besitzen. Ein grundlegendes Wissen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes am Bau hilft, die neuen Inhalte schnell zu konsolidieren.

Zudem gehören Architekten und (Sicherheits-)Ingenieure zu der Zielgruppe als SiGe-Koordinator. Auch Bauherren mit direkter Objektverantwortlichkeit erhalten wichtige Wissensimpulse, die Sie in ihrer leitenden Funktion nutzen können. Eine Teilnahme an der Ausbildung zum Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator ist eine zukunftsorientierte Maßnahme ihrerseits. Übrigens können Sie sich mit einem bei uns erworbenen Zertifikat als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator selbstständig machen. Zu den Inhalten der Fortbildung für den Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator gehört Folgendes: Die Vermittlung von Kenntnissen im Arbeitsschutzrecht und der Baustellenverordnung gehört zum zentralen Wissen, über das der SiGe-Koordinator verfügen muss. Am Ende des Seminars erfolgt die Prüfung. Nach erfolgreichem Bestehen erhält der SiGe-Koordinator das Zertifikat.

Ausblick: Zertifizierung eines SiGe Koordinators

Der SiGeKo ist bei größeren Bauprojekten notwendig. Denn Sicherheit wird auf Baustellen großgeschrieben. Der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator hat einen unentbehrlichen Aufgabenbereich. Schließlich erhöht dies die Sicherheitsmaßnahmen auf der Baustelle. Gesunde Mitarbeiter und reibungslos funktionierende Produktionsabläufe führen zu einer termingerechten Fertigstellung. Außerdem resultiert dies in einer guten Kosteneffizienz – dies hat der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator stets im Blick. Jeder Ausfall durch Mitarbeiter und Maschinen macht das Bauvorhaben teurer. Eine vollwertige Weiterbildung zum Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator in einem hochrelevanten Spektrum des Baugewerbes können Sie bei der IHS Akademie durchführen. Sofern Sie in der Planungsphase eines Bauprojekts stehen, hat das Thema SiGeKo höchste Priorität für Sie. Für regelkonformes Verhalten gemäß der Baustellenverordnung hilft es Ihnen, als weitsichtiger Bauherr oder wettbewerbsfähiges Unternehmen zukunftsorientiert und gewinnbringen als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator zu agieren.

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